Das Gipfelkreuz am Spinnevitrol.
Am Spinnevitrolkopf
errichtete die DAV-Sektion Mönchengladbach ein Gipfel- und Gedenkkreuz.
Einweihung und Errichtung im Juli 2014.
Juni 2014
Der Spinnevitrol* ist ein Vorgipfel der Aderspitze an deren Südostgrat,
mit markantem Profil zum Dorfertal und zum Kalser Tauernhaus hin und
von dort leicht zu erreichen.
Nennen wir ihn also unseren Hausberg. Über ihn führt der Steig zum
nördlichen Teil des Silesiaweges (s. auch Tour "Panoramaweg").
Wenig bekannt sind seine "Näpfchen-" oder "Schalensteine, in den Fels
geriebene Schalen, die in ihm einen spirituellen Ort alter Kulturen
vermuten lassen.
In den ähnlichen und näher untersuchten Schalensteinen im benachbarten
Südtirol sieht man Kultobjekte aus dem Neolithikum (6000 J.v.h.).
Diese Überlegungen waren es sicher nicht, die Manfred Jacobs als
Vorsitzenden auf die Idee brachten: "Hier oben sollte ein Gipfelkreuz
stehen!"
Vielmehr ist es die Lage hoch über dem Dorfertal und dem Dorfersee mit
dem Blick hinauf auf die vergletscherten Dreitausender der
Glocknergruppe, die den Platz so herausragend macht. Hinzu kommt der
Bezug zu unserer Hütte, man kann sie von dort sehen, und die 2 bis 3
Stunden Aufstieg (über 700 m Höhenmeter) sind im Maßstab der Hohen
Tauern nicht allzu viel und für gute Wanderer kein Problem.
Sektionsmitglied Ralph Köllges kümmerte sich dann weiter darum, den
Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen und er fand auch einen Stifter
für das Vorhaben, den mönchengladbacher Unternehmer Bernd Gothe.
Sektionsmitglied Martina Stall entwarf aus ersten Vorschlägen ein
Gipfelkreuz aus Edelstahl, 2,70 m hoch, modern in Form und Material und
trotzdem zu der umgebenden mächtigen Hochgebirgslandschaft
passend. Schließlich konzipierte Statiker Klaus Bücker aus den Vorlagen
das Werk endgültig, das dann den Gipfel des 2483 m hohen Spinevitrol
zieren soll.
Natürlich kann man nicht einfach irgendwo ein Gipfelkreuz aufstellen.
Die Genehmigungen der Gemeinde Kals, des Nationalparks, des
Österreichischen Alpenvereins (als Grundbesitzer) und der
Bezirkshauptmannschaft Lienz wurden jedoch recht schnell erteilt.
Dieses Kreuz oben auf dem Berg soll ein Platz zum Sitzen und Verweilen
sein und auch für die glückliche Führung der Hütte unten im Tal durch
die Sektion Mönchengladbach stehen, jetzt schon seit einem halben
Jahrhundert.
Den Jubiläumstermin im September vorigen Jahres konnten wir nicht mehr
erreichen, so sollten Errichtung und Einweihung eben 2014 am 2.
Juliwochenende stattfinden.
Der Spinnevitrol ist knapp
zweieinhalbtausend Meter hoch, das schwere Kreuz musste per
Hubschrauber
hinauf gebracht und gleich montiert werden.
Dabei musste das Wetter mitspielen, wie bei so vielen Aktionen im
Hochgebirge.
13. Juli 2014
Bis auf den "letzten Akt" hat
alles bestens geklappt - die lange Anfahrt erfolgte ohne
Probleme und zusammen mit unseren Kalser Freunden hatten wir eine sehr
schönen Einweihungsfeier, die mit einer Heiligen Messe von Pfarrer
Stifter eingeleitet wurde. Die musikalische Begleitung erfolgte
durch Mitglieder der Trachtenmusikkapelle Kals. Festansprachen gab
es vom 1. Vorsitzenden Manfred Jacobs, Martin Gratz und Klaus
Bücker. "Im vergangenen Jahr haben wir unser
Hüttenjubiläum gefeiert - Kalser Tauernhaus 50 Jahre Alpenvereinshütte
- und dabei voller Dankbarkeit auf die fünf Jahrzehnte zurück geblickt,
die wir nun in Kals tätig sind. Dieses Kreuz ist fortan das weithin
erkennbare Zeichen unseres Dankes".
Martin Gratz übermittelte als
stellvertretender Bürgermeister die Grüße der Gemeinde Kals und hob die
besondere Freundschaft hervor, die zwischen der Kalser Bevölkerung den
Alpinisten vom Niederrhein entstanden ist. "Das beiderseitig gewachsene
Vertrauen und das sehr gute Miteinander sind Basis unserer
Freundschaft", hob er in seiner Rede hervor. Für die Fa.
Gothe Edelstahl aus Mönchengladbach, die das Gedenkkreuz gestiftet,
entworfen und gebaut hat, erklärt Klaus Bücker die Konstruktion und
zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis: "Ich bin froh, dass ich
mit dieser Aufgabe betraut wurde, denn das hat mich heute in
dieses wunderschöne Kalser Dorfertal geführt".
Der einzigste Wermutstropfen: Die Wolken hängen so tief, dass die
Flugsicherung den Hubschrauberflug nicht freigeben konnte (es ist ja
auch der 13. !). Bis zum Transport
zum Spinewitrol bleibt das Kreuz nun am Kalser Tauernhaus und kann dort
von den Nachbarn und Wanderern besichtigt werden.
19. Juli 2014
Das Kreuz steht oben! Heute hatte der Hubschrauber Flugwetter.
Hüttenwirt Peter Gliber konnte mit der Mannschaft das Kreuz auf die
vorbereiteten Haltebolzen setzen.
- Und alles hat gepasst. Gott sei Dank!
( s. auch Artikel auf der
DAV-Website)
*
es gibt verschiedene Schreibweisen.